Werbung ist teuer – verschenken Sie daher keine Werbegelder.
Stadtpläne, Landkreiskarten, Bauberater, Gesundheitsführer, Urlauberinformationen, Vereinsbusse, Zeitschriftenabos – die Möglichkeiten, seinen Werbeeuro auszugeben, sind nahezu unbeschränkt. Mit dem sozialen (schlechten?) Gewissen und der Vereinsverbundenheit werden immer wieder gute Geschäfte gemacht. Der Begriff „Gefälligkeitswerbung“ fasst zusammen, was an Werbegeldern zum Fenster hinausgeschmissen wird, weil der „Geldsammler“ ein guter Bekannter oder ein Kunde ist. Manchmal ist es einfach auch Leichtfertigkeit. Die kleinen Summen täuschen halt, mit den halb so großen Zahlen beim Euro jetzt noch mehr. Mit mehrmals ein- oder zweihundert Euro jedoch kommen im Laufe des Jahres auch einige tausend zusammen.
Gründe
Zugegeben, manchmal kann man einfach nicht zurückstehen. Man will sich ja nicht „anschauen“ lassen. Nur, vielleicht fände sich auch ein anderer Weg der Unterstützung. Warum soll man erst eine Zeitschrift abonnieren, damit – bei genügend gewonnenen (gefangenen) Abonnenten – ein Sportverein einen Satz Tricots bekommt? Geben Sie doch dem Verein direkt eine Spende, dann kommt das Geld wenigstens zu 100% beim Verein an und billiger ist es für Sie auch noch. Oder wurde Ihnen auch schon mal eine Anzeige in der Größe 4 x 8 cm für 230,- Euro angeboten. Auf einem Gebietsplan, in einer Auflage von 300 Exemplaren(!!!!!), der in vielen Behörden (an der Tür im Sozialraum) und Betrieben (im Treppenhaus zwischen Werkstatt und Klo) aushängt und natürlich oft (die selben 3 oder 5 Leute, 5 mal die Woche, 52 Wochen im Jahr) gesehen wird? Diese Zahlen muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Erfahrung
Wir machen oft die Erfahrung, dass Inserenten die Frage nach der Auflage und der Verbreitung des Werbemediums nicht beantworten können. Es war halt billig, oder zumindest billiger als beim Mitbewerber. Interessiert es die Leute nicht, wo Ihre Botschaft und ob sie überhaupt gesehen wird, bzw. wofür sie Ihr Geld ausgeben?
Tipps
Fragen Sie beim nächsten Mal nach der Auflage und nach der Verteilung des Produkts. Ob die Auflagenzahl dann wirklich stimmt, steht auf einem anderen Blatt. Kontrollieren Sie auch mal, ob das Medium auch dahin kommt, wie es Ihnen versprochen wurde.
- Erreichen Sie die potentiellen Kunden, die Sie treffen wollen?
- Wen wollen Sie überhaupt erreichen?
- Welche Botschaft wollen Sie übermitteln?
- Welchen alternativen Einsatz des gleichen Geldbetrages gäbe es noch?
- Sie sehen, wieviele Fragen eine läppische visitenkartengroße Anzeige für ein paar hundert Euro aufwirft. Ihr Geldbeutel wartet auf die entsprechenden Antworten.